Tuesday 29 July 2008

fliegerei

hier mal meine flug daten: ich komm in Frankfurt an...

16.8. 06:00 CX289 Cathay Pacific aus Hong Kong

los gehts dann wieder...

28.8. 13:55 CX288 wieder ueber Hong Kong

so, jetzt wissters :)

Sunday 6 July 2008

'no worries, mate, I'm gonna give you a fine'

soooo, 'The Spirit' is rum, war anstrengend ist aber alles gut gelaufen. hatte die ganze letzte woche frei... YEEEPEEEEHHH... und hab mit Michi nen kurzurlaub auf Fraser Island gemacht. dat inselsche is die größte sandinsel der welt und liegt an der ostküste von Australien, kurz oberhalb von Brisbane. sie ist ausserdem der (angeblich) einzige ort auf der welt, an dem regenwald im sand wächst, und auf der insel gibt es die reinrassigstens Dingos der welt. Australier lieeeeeben superlative. und wenn irgendwas hier unten nicht das grösste beste schnellste der welt ist, dann dreht man's halt so hin dasses trotzdem passt: die höchsten bäume 'auf der südlichen halbkugel' gibt es in Tasmanien...

ohne zweifel gibts auf Fraser Island aber die verrücktesten australier: die fahren nämlich mit geländewagen senkrecht wände hoch. aber dazu später mehr. um nochmal kurz auf die Dingos zurückzukommen: die insel und die Dingos kamen mal zu zweifelhafter berühmtheit, weil sie ein einjähriges kind von einer familie, die da beim campen waren, verschleppt haben. kann mich erinnern, dass das damals sogar in D in den nachrichten war. weil man bei der darauf folgenden suche aber weder spuren noch reste des babies fand, wurde die mutter später wegen mordes verurteilt. seit 2000 gabs dann immer mehr angriffe von Dingos, und leider hat dann auch noch ein 9jähriger junge dran glauben müssen. seit dem dreht sich auf der insel alles nur noch um die hunde, die nicht bellen können: über die ganze insel sind schätzungsweise 5000 'achtung dingo' schilder verteilt, campingplätze und häuser sind umzäunt, und es ist strengstens verboten (4000$ strafe), Dingos zu füttern oder auch nur essen oder abfälle rumliegen zu lassen. ausserdem wird einem auf allen möglichen schildern erklärt, was man tun und lassen soll, um sich vor angriffen zu schützen. muß sagen, ich war dann schon irgendwie auf unsere erste begegnung gespannt.

hab übrigens was wichtiges vergessen: die insel ist wie gesagt aus sand, und es gibt keine strassen! vorwärts kommt man also nur zu fuss oder mit dem geländewagen. ein 'geländewägelchen' ham wir uns dann auch gemietet gehabt: ein süsser kleiner Suzuki Sierra Softtop, war halt das billigste. auch DER hat uns am anfang ganz schön sorgen bereitet: dieses geländewägelchen war nämlich im gegensatz zu den monster-gelände-panzern, die da sonst so rumgefahren sind, eher ein mädchen-spielzeug, aber bestimmt nichts, mit dem man sich ernsthaft fortbewegen kann. nach der stunde briefing beim autoverleih, was man beim fahren auf sand und im gelände auf jeden fall und unter gar keinen umständen machen darf, war ich dann endgültig besorgt.

Sonntag morgen gehts mit der 7h fähre auf die insel. rückwärts auf die fähre fahren ist da noch das einfachste... auf der insel angekommen, hört dann nach etwa 200m die 'strasse' auf, und da ham wir erstmal geschluckt: die eingefahrenen pfade auf der insel sind genau breit genug für ein auto, und einfach nur wüst! von schlaglöchern braucht man gar nicht erst anfangen, es geht einfach nur derart holprig halbmeterweise rauf und runter, dass einem fast schlecht wird. der wagen steht die hälfte der zeit nach irgendeiner richtung im 45 grad winkel geneigt, und unser geschwindigkeits-rekord auf der ersten strecke liegt bei stolzen 15kmh. dafür gehts durch wunderschönen regenwald mit riesigen bäumen und hochwachsenden palmen... was man leider gar nicht würdigen kann, weil der fahrer auf die nächsten 2m piste starrt, während der beifahrer panisch mit festhalten beschäftigt ist.

nach einem kurzen zwischenstop bei Lake Wabby sind wir mittags endlich an der ostküste der insel angekommen. hier entspannt sich die lage sichtlich: es geht eigentlich nur noch 140km kerzengeradeaus am strand entlang, immer wieder unterbrochen von kleinen bächen, die alle paar hundert meter ins meer fliessen. im grunde genommen kann hier nix mehr aufregendes passieren, solange man nur während ebbe fährt und versucht, nicht im tiefen sand stecken zu bleiben. nicht ganz, stellen wir schon nach dem ersten etwas tieferen bach fest: wir haben wasser im fussraum.





den ganzen strand entlang sind immer wieder bereiche als campground ausgewiesen. an einem davon schlagen wir dann auch unser erstes nachtquartier auf: irgendwo in den dünen, den strand und das meer so nah dass man hinspucken kann. abends wirds auch schon schön frisch, über dem meer zieht eine unwetterfront auf. nicht schlimm denk ich mir, bestimmt kommt ein Dingo zum kuscheln vorbei. leider tut er's nicht, und so ist die nacht ziemlich kalt und ungemütlich. schon vor sonnenaufgang sitz ich wieder auf der düne und schau dem bisschen rot beim scheinen zu, das sich da hinter den grauen wolken versteckt. mein morgentlicher elan wird auch prompt mit einsetzendem britischen nieselregen belohnt.





wir fahren weiter den strand nach norden hoch. es geht vorbei an der Rainbow Gorge, wo bröckelnde krusten aus buntem sand interessante muster bilden. der Red Canyon wird von felsen aus rotem sand eingerahmt. etwas weiter liegt das wrack der S.S. Maheno am strand, ein dampfer, der hier 1935 unfreiwillig seine letzte ruhestätte fand. ursprünglich mal ein recht beachtliches schiff, ist 70 jahre später nicht mehr sonderlich viel davon übrig. gerade mal die vorderen 2 drittel des rumpfs sind als skelett erhalten. die Maheno ist uebrigens nicht das einzige schiffswrack in der juengeren geschichte der insel: waehrend die Aborigines die Insel "K'gari" (Paradies) nannten, ist sie heute nach Captain James Fraser und seiner frau Eliza benannt, die mit ihrem schiff 1836 vor der insel auf grund liefen. er starb, waehrend seine frau mit hilfe der ureinwohner ueberlebte. auch spaeter retteten die Aborigenes ganze schiffsbesatzungen, wurden von den europaern aber nicht gerade dafuer belohnt: 1904 wurden sie einfach deportiert, als man realisierte, dass auf der insel edelholz und mineralien zu holen waren.





etwas weiter noerdlich halten wir wieder an, um den walk um den "Wungul Sandblow", eine riesige wanderduene landeinwaerts, zu absolvieren. bei so viel sand muss man unweigerlich an Sahara denken. bis man allerdings da hin kommt, muss man durch einen wald, der augenscheinlich hauptsaechlich von grossen Orb-spiders bevoelkert wird. so weit nichts neues, die kenn ich schliesslich auch aus Sydney. dort sitzen die aber in irgendwelchen baeumen und stoeren nicht. hier dagegen haben sie sich aber einen scherz daraus gemacht, ihre netze quer ueber den weg zu spinnen, und es dauert keine 10 minuten bis ich da das erste mal mit dem gesicht drin haenge. ich kann euch sagen: die nezte sind verdammt stabil und kleben wie sau! keine 50 meter und 3 netze weiter bin ich nahe am schreikrampf und bewaffne mich mit einem grossen wanderstock. Michi meint zwar, dass ich jetzt ausseh wie der wurzelsepp, mit dem stab in der hand und dem spinnwebenbart im gesicht, aber da kann ich gut mit leben, schliesslich sind wir hier nicht auf dem weg zur oscar verleihung.




wir setzen unsere reise fort bis zum Indian Point, dem ort, vor dem uns die leute von der autovermietung gewarnt hatten. hier muss man eine grosse felsklippe umfahren: landeinwärts, bergauf, und durch tiefen losen sand. wir entscheiden uns, erstmal zu parken und anderen dabei zuzusehen, wie sie die stelle meistern. nicht sonderlich gut, stellen wir gleich fest, denn dort steckt schon ein ausgewachsener jeep mit mindestens der dreifachen PS-stärke unseres autos im sand fest. wir steigen aus und helfen beim schieben und ziehen, was eine ganze weile so geht. plötzlich, ich traue meinen augen kaum, schiesst ein riesen-geländewagen an uns vorbei die düne aufwärts. an dem dicksten abschleppseil, das ich jemals gesehen habe, zieht er einen anderen, mindestens genau so grossen jeep. aber damit nicht genug: am 2ten jeep haengt ausserdem noch ein bootshänger mit einer durchaus stattlichen yacht! dieser gesamte tross schleudert und schlingert also mit vollgas den pfad über die düne hinauf, und ich denk nur: 'die spinnen, die Aussies'. gut, 'was die können...' sag ich mir, wir nehmen anlauf, und wer hätte es gedacht, auch unsere überdachte zündkerze schafft es die düne hinauf. belohnt wird das, mal wieder, von einsetzendem regen... und immer noch kein dingo.

wir fahren weiter bis zum Orchid Beach, an dem man wieder campen darf. nachdem der regen etwas nachgelassen hat, schlagen wir unser zelt auf. da's bis zum sonnenuntergang noch etwas hin ist, machen wir einen strandspaziergang, an dünen aus farbigem sand dem sonnenuntergang entgegen. nen regenbogen im rücken und springende fische voraus, fragt Michi plötzlich: 'sag mal sind das reifenspuren da drüben?' ich vernein natürlich, kann ja auch auch gar nicht sein, an einer wand aus festem sand, die mit bestimmt 70grad steil ansteigt. naja, kann natürlich schon sein, schliesslich sind wir in Australien. und nach genauerem hinsehen stell ich fest, dass hier offensichtlich ein wettbewerb stattgefunden hat: wer mit dem jeep am höchsten senkrecht die wand hinauf kommt. Aussies!


die nacht ist wieder kühl und feucht, aber wenigstens riecht es um unser zelt herum warm: Ranger haben den hügel hinter uns mit einem kontrollierten waldbrand in ein hübsches kleines feuerchen verwandelt, und die luft ist von lagerfeuer-duft erfüllt. zelt mit eigenem kamin, das hat man auch nicht alle tage! mitten in der nacht bricht dann einer der brennenden bäume hinterm zelt laut krachend zusammen, was uns, ehrlich gesagt, schon einen gehörigen schreck einjagt. als wir aus dem zelt hasten, sind die wolken verschwunden, und über uns glitzert der genialste sternenhimmel überhaupt! und immer noch kein Dingo...



am nächsten morgen packen wir's wieder. nachdem wir getankt haben (ich hatte vorher auch so meine probleme, mir eine tankstelle am strand vorzustellen), gehts den gleichen weg wieder zurück, den wir gekommen sind. wir halten am Eli Creek, der DER touri-treffpunkt der insel zu sein scheint. wir warten ne weile, bis wenigstens einige der busse mit deutschen touristen weg sind. und wenn ich's mir recht überlege, hat das unglück eigentlich an dieser stelle schon seinen lauf genommen: hätten wir nicht gewartet, bis die busse weg waren, wären wir abends nicht erst in der dämmerung bei Lake McKenzie angekommen. dieser see mit kristallklarem wasser, weißem sandstrand und hübscher regenwald-kulisse ist DIE attraktion der insel. dementsprechend ist es eigentlich eine gute idee, erst anzukommen wenn schon alle anderen weg sind. leider sieht man dann aber die 'car based camping prohibited' schilder erst, wenn's schon zu spät ist: zum nächsten campground gehts durch unwegsames gelände, und nachts fahren ist auf der insel ohnehin verboten. also tragen wir unsere ausrüstung vom parkplatz zum nicht weit entfernten 'walker camp ground', der mutterseelen allein mitten im regenwald liegt. natürlich ist er eingezäunt, und überall stehen 'achtung dingo' schilder. trotzdem ist die einzige gesellschaft in dieser nacht die von zwei 'leicht' beschwippsten 60jährigen mädels im zelt nebenan, die die ganze nacht über durch giggeln. ausserdem zanken sich direkt über unserem zelt ein paar fledermäuse, und machen einen derartigen lärm, dass an schlafen gar nicht zu denken ist.




als ich am nächsten morgen leicht zerstört aus dem zelt krieche, werde ich von einer rangerin mit stark französichem akzent begrüsst. es sei strengstens verboten, hier mit dem auto zu zelten, erklärt sie uns ziemlich erbost. als sie wieder etwas abgekühlt ist, meint sie nur in typisch australischer manier: 'no worries, mate, I'm gonna give you a fine' - 'keine sorge, kumpel, ich geb dir einfach nen strafzettel'. well, es hat ein wenig charme und überredungskunst gebraucht, um sie noch vom gegenteil zu überzeugen. am schluss empfiehlt sie uns, unbedingt noch bei der 'central station' vorbei zu schauen. dieser ort in der mitte der insel ist zwar zugegebenermaßen ganz hübsch, leider aber schlecht beschildert. was dann im endeffekt dazu führt, dass wir uns auf dem anschliessenden rückweg verfahren und genau 2 minuten nach dem recht unaustralisch pünktlichen ablegen der fähre am hafen ankommen. leider ist die 14h fähre aber nicht nur pünktlich, sondern auch die letzte fähre des tages, und somit müssen wir nach kurzem hin und her einsehen, dass wir unsere flüge zurück nach Sydney zwangsläufig auch noch verpassen werden. und noch immer kein Dingo! einige telefonate und 2 stunden später beziehen wir ein zimmer im Kingfisher Bay Resort. die riesigen betten sind zwar eine wohltat nach den schlaflosen nächten im zelt. ich hätte aber nicht für möglich gehalten, dass es hier noch kälter als im zelt sein könnte. am nächsten morgen stehen wir pünktlichst um 10 vor 8 am anlegesteg der fähre... natürlich hat sie 20 minuten verspätung.

well, zurueckblickend muss ich sagen, es war ein riesen spass... wenn man mal vom etwas holprigen letzten tag absieht. unser gelaendewaegelchen war definitiv besser als es zuerst den anschein hatte. nicht sonderlich bequem, aber einfach unverwuestlich. und wir sind tatsaechlich nicht ein enziges mal stecken geblieben. die sache mit den Dingos dagegen ist schon unerfreulicher. naeher als das hier ... ... sind wir ihnen leider nicht gekommen. nach dem grossen trara um die viecher schon etwas enttaeuschend. trozdem war's auf jeden fall eine reise wert, und vielleicht schaff ich's irgendwann mal wiederzukommen, um den 6 tage dauernden 'great walk' durch die insel zu machen.